Molke für die Mast von Bio-Schweinen

Problem

Gemäß den EU-Vorschriften muss der ökologische Landbau bis 2021 Futtermittel aus 100 % biologischem Ursprung anbieten. Um die Nachhaltigkeit der Futterversorgung zu gewährleisten, sollen regionale Futtermittel und Rohstoffe bevorzugt werden. Es ist notwendig, nach für beide Seiten vorteilhaften Kooperationen mit den Interessenvertretern des Bio-Sektors, wie der Lebensmittelindustrie, zu suchen.

Lösung

Molke ist eine alternative Quelle für hochwertiges Eiweiß für Mastschweine (Abbildung 1). Sie kann ein Drittel ihres Eiweißbedarfs decken. Gleichzeitig ist Molke ein wichtiges Nebenprodukt der Käsehersteller, da sie etwa 70 bis 80 % der Milchmenge ausmacht. Eine Zusammenarbeit von Biokäsereien mit den umliegenden Biobauernhöfen kann für beide Seiten von Vorteil sein.

Benefits

  • Molke ist eine natürliche Zutat, die aus frischer Milch gewonnen wird und sich durch ihren hohen Nährwert, ihre Schmackhaftigkeit und ihre Verdaulichkeit auszeichnet.
  • Sie fördert die Futteraufnahme in der Zeit nach der Entwöhnung.
  • Molke fördert die Leistung der Tiere und die Darmgesundheit.
  • Molke enthält hochwertiges Eiweiß. Sie kann ein Drittel des Proteinbedarfs von Mastschweinen decken.

Applicability box

Geographical coverage
Bauernhöfe in der Nähe einer Bio-Käserei.

Application time
Das ganze Jahr über (im Frühjahr und Sommer mehr verfügbar).

Required time
Keine; aber nicht mehr als zwei Tage Lagerung.

Period of impact
3 bis 6 Monate, je nach Schlachtalter und Gewicht.

Equipment
Hierfür ist eine spezielle Ausrüstung erforderlich, z. B. ein automatisches System für die Flüssigkeitszufuhr und zwei Lagertanks, die zwischen den einzelnen Chargen gereinigt werden können. Eine andere, billigere Möglichkeit sind Tanks (die tragbar sein

Best in
Züchter und Mastschweine.

Practical Recommendations

  • Molke ist ein recht saisonales Produkt; dies bestimmt den Zeitraum, in dem sie verwendet werden kann, und die Anzahl der Schweine, die gemästet werden können.
  • Molke kann sehr leicht verderben; aus hygienischen Gründen sind zwei Lagertanks erforderlich.
  • Molke, die länger als 2 Tage gelagert wird, darf nicht verfüttert werden.
  • Süßmolke ist das Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Weichkäse anfällt, während Sauermolke aus Hartkäse stammt und einen niedrigeren pH-Wert hat. Es ist wichtig zu bedenken, dass dem Käse vor dem Pressen Salz zugesetzt wird; daher kann die verbleibende flüssige Molke bis zu 10 % der Trockenmasse an Salz enthalten.
  • Um eine Salztoxizität zu vermeiden, sollten die Schweine ad libitum Zugang zu Wasser haben. Außerdem sollte eine Reduzierung oder Eliminierung von zusätzlichem Salz in der Futterzusammensetzung in Betracht gezogen werden.
  • Der Salz- und Laktosegehalt sollte bei der Bestimmung der täglichen Aufnahmemenge berücksichtigt werden. Frische Molke enthält etwa 5 % Laktose, und wachsende Schweine vertragen Futtermittel mit einem Laktosegehalt von bis zu 20-30 % (bei älteren Schweinen weniger). Daher sollte Molke vor der Formulierung von Schweinefuttermitteln analysiert werden, um den Schwellenwert für die Aufnahme von Molke zu bestimmen.

Further information

Video
Reading
  • EWPA (k.A.). Molke in der Tierernährung. Eine wertvolle Zutat.
  • Rodríguez- Estévez, V. und Mata Moreno, C. (2007). Käsemolke, ein Rohstoff für die Viehzucht. In: La fertilidad de la Tierra, Vol 31, S. 12-15.
  • Scholten, R., van der Peet-Schwering, C., den Hargot L., Schrama, J. und Verstegen, M. (2001). Verwendung von Flüssigfutter und flüssigen Nebenerzeugnissen für Schweine. In: ANAPORC, Band 209, S. 101-116.
Weblinks

About this practice abstract and OK-Net EcoFeed

Publishers:Asociación Valor Ecológico – Ecovalia, ES41013Sevilla,
Phone , , www.ecovalia.org
Universidad de Córdoba, Campus Universitario de Rabanales, Departa-mento de Producción Animal, Facultad de Veterinaria, ES14071Córdoba,
Phone , , www.uco.es
Research Institute of Organic Agriculture (FiBL), CH5070Frick,
Phone +41 62 865 72 72, , www.fibl.org
IFOAM Organics Europe, BE1000Brussels,
Phone +32 2 280 12 23, , www.organicseurope.bio

Authors: Carolina Reyes-Palomo, Santos Sanz-Sanz-Fernández, Cipriano Díaz-Gaona, Manuel Sánchez-Rodríguez, Vicente Rodríguez-Estévez, Cátedra de Ganadería Ecológica Ecovalia, Universidad de Córdoba, Spain

Review: Lindsay Whistance, Organic Research Centre, UK, Lauren Dietemann, FiBL Switzerland, Helga Willer, FiBL Switzerland

Contact: vrestevez@uco.es

OK-Net EcoFeed:

https://orgprints.org/view/projects/OKNetEcoFeed.html

This practice abstract was elaborated in the Organic Knowledge Network on Monogastric Animal Feed project. The project is running from January 2018 to December 2020. The overall aim of OKNet EcoFeed is to help farmers, breeders and the organic feed processing industry in achieving the goal of 100% use of organic and regional feed for monogastrics.

Project website: https://ok-net-ecofeed.eu/

Project partners:

IFOAM Organics Europe (project coordinator), BE; Aarhus University (ICROFS), DK; Organic Research Centre (ORC), UK; Institut Technique de l'Agriculture Biologique (ITAB), FR; Research Institute of Organic Agriculture (FiBL), CH; Bioland, DE; Associazione Italiana perl'Agricoltura Biologica (AIAB), IT; Donau Soja DS, AT; Swedish University of Agricultural Sciences, SE; ECOVALIA, ES; Soil Association, UK.

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 773911. This communication only reflects the author’s view. The Research Executive Agency is not responsible for any use that may be made of the information provided. The authors and editors do not assume responsibility or liability for any possible factual inaccuracies or damage resulting from the application of the recommendations in this practice abstract

Practice Abstracts DE
https://organic-farmknowledge.org/de/practice-abstracts?tx_farmknowledgeabstracts_abstracts%5Babstracts%5D=51&tx_farmknowledgeabstracts_abstracts%5Baction%5D=show&tx_farmknowledgeabstracts_abstracts%5Bcontroller%5D=Abstracts&cHash=a9aa01e24161191a37e7b452827c6d24