Sojabohnen sind reich an Proteinen, enthalten aber auch Anti-Nährstoffe, die vor der Verfütterung an Schweine oder Geflügel verarbeitet werden müssen. Das Entwerfen eines geeigneten Verarbeitungssystems für einen landwirtschaftlichen Betrieb ist eine Herausforderung, da eine Reihe von Faktoren zusammen berücksichtigt werden müssen: Rentabilität, Zeitaufwand, Bedürfnisse von Vieh und Verbrauchern.
Es gibt verschiedene technologische Designlösungen für landwirtschaftliche Verarbeitungssysteme, die an die Bedürfnisse eines landwirtschaftlichen Betriebs angepasst werden können.
Durch den Einsatz von Verarbeitungsanlagen für selbst angebaute Sojabohnen kann die Wertschöpfung im Betrieb erhöht und erhalten werden.
Geographical coverage
Für alle tierhaltenden Betriebe, die Zugang zu regional angebauten Sojabohnen haben
Application time
Jederzeit
Required time
Die Bearbeitungszeit variiert. In der Regel beträgt sie weniger als 1 Stunde.
Period of impact
Jederzeit; vor dem Kauf von Ausrüstung
Equipment
Für die Verarbeitung von Sojabohnen zu Futtermitteln sind spezielle Anlagen erforderlich.
Best in
Viehzuchtbetriebe in der Nähe der Sojaproduktion
Das Herzstück der Verarbeitungsanlage sind Anlagen, die dazu dienen, rohe Sojabohnen durch Wärmebehandlung in eine verdauliche Form zu bringen. Die erforderliche Verarbeitung kann durch verschiedene technologische Verfahren erreicht werden (siehe Übersicht in Tabelle 1).
Erster Schritt: Wirtschaftliche Bewertung
Tabelle 1: Auswahl von Herstellern von Verarbeitungstechnik für Sojabohnen. Diese Liste umfasst Anlagen, die bereits von Landwirten in Mitteleuropa eingesetzt werden. Links zu den Websites finden Sie unter "Weitere Informationen".
Firmenname, Marke | Grundlage | Kurze Anmerkungen zum angewandten Verfahren |
EST, Ecotoast | AT | Durchsatzleistung: ca. 100 - 1000 kg/h Wärmebehandlung für ca. 40 min* in einem Container durch ein Heißluftgebläse mit umgewälzter Prozessluft zur Erhöhung der Energieeffizienz; siehe Foto 1 |
FARMET, FE-Baureihe | CZ | Durchsatzleistung: ca. 100 - 4000 kg/h Wärmebehandlung für ca. 30 sec* durch eine Pressschnecke erzeugt eine Temperatur von 130 Grad unter hohem Druck (Strangpressen), siehe Foto 2 |
ÖLPRESSE, KKT-Baureihe | DE | Durchsatzleistung: ca. 100 - 300 kg/h. Wärmebehandlung für ca. 20 - 25 min* in einer Röhre durch Fließen auf Wärmeaustauschplatten. |
MECMAR, T-Baureihe | IT | Durchsatzleistung: ca. 400 - 6000 kg/h Wärmebehandlung in einem Behälter durch ein Heißluftgebläse für ca. 100 Sekunden |
CIMBRIA, Dantoaster | DK | Durchsatzleistung: ca. 9 t/h Wärmebehandlung in einem Container für < 10 min durch Infrarotstrahlung |
FLORAPOWER Baureihe Thermo-Major | DE | Durchsatzleistung: ca. 1000 kg/h Sojabohnen werden auf Förderschnecken transportiert. Sehr gleichmäßige Wärmebehandlung für ca. 30 - 40 min* durch Heizschnecken. |
STRECKEL-SCHRADER Baureihe DWS | DE | Durchsatzleistung: ca. 3000 - 5000 kg/h Sehr gleichmäßige Wärmebehandlung für ca. 20 - 30 min* durch Dampf |
*Bearbeitungszeit kann leicht abweichen. Zeiteinstellungen werden z.B. an den Feuchtigkeitsgehalt angepasst.
Ergänzende Hinweise zu Tabelle 1
Ölpressen und Zusatzkühler sind optionale Hilfsmittel und werden häufig eingesetzt.
Zweiter Schritt: Wann ist eine Ölpresse ratsam?
Durch den Einsatz einer Ölpresse kann der Ölgehalt von ca. 20 % in der rohen Sojabohne auf ca. 10 % reduziert werden. Das daraus gewonnene Produkt heißt Sojabohnenkuchen (siehe Foto 3 und 4). Der Einsatz einer Ölpresse ermöglicht es den Erzeugern, auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse einzugehen: Sojakuchen ist besser lagerfähig und lässt sich leichter in die Rationen integrieren als vollfette Sojabohnen.
Ein weiterer Vorteil des Pressens von Sojabohnen ist, dass das gewonnene Öl vermarktet werden kann. Mögliche Verwendungszwecke sind die Verwendung als Futtermittel oder als Rohstoff in der Lebensmittelindustrie. Es ist üblich, Sojaöl in Flaschen für den Gebrauch in der Küche zu verkaufen, siehe Foto 5. Kaltgepresstes Sojaöl eignet sich zum Braten oder Backen. Es enthält einen hohen Anteil an gesunden mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren.
Publishers:Verein Donau Soja,
AT1010Wien,
Phone +43 1 512 17 44 10,
office@donausoja.org,
www.donausoja.orgResearch Institute of Organic Agriculture (FiBL),
CH5070Frick,
Phone +41 62 865 72 72,
info.suisse@fibl.org,
www.fibl.orgIFOAM Organics Europe,
BE1000Brussels,
Phone +32 2 280 12 23,
www.organicseurope.bio,
www.organicseurope.bio
Review: Lauren Dietenmann, FiBL, Lindsay Whistance, ORC
Contact: rittler@donausoja.org
https://orgprints.org/view/projects/OKNetEcoFeed.html
This practice abstract was elaborated in the Organic Knowledge Network on Monogastric Animal Feed project. The project is running from January 2018 to December 2020. The overall aim of OKNet EcoFeed is to help farmers, breeders and the organic feed processing industry in achieving the goal of 100% use of organic and regional feed for monogastrics.
Project website: https://ok-net-ecofeed.eu/
IFOAM Organics Europe (project coordinator), BE; Aarhus University (ICROFS), DK; Organic Research Centre (ORC), UK; Institut Technique de l'Agriculture Biologique (ITAB), FR; Research Institute of Organic Agriculture (FiBL), CH; Bioland, DE; Associazione Italiana perl'Agricoltura Biologica (AIAB), IT; Donau Soja DS, AT; Swedish University of Agricultural Sciences, SE; ECOVALIA, ES; Soil Association, UK.
This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 773911. This communication only reflects the author’s view. The Research Executive Agency is not responsible for any use that may be made of the information provided. The authors and editors do not assume responsibility or liability for any possible factual inaccuracies or damage resulting from the application of the recommendations in this practice abstract