Körnererbsen sind in Sojaimportregionen eine wertvolle Futterpflanze. Im Reinkulturanbau weisen Körnererbsen eine ungenügende Festigkeit auf, was häufig zu verstärktem Spätunkrautbefall und Ernteschwierigkeiten führt.
Lösung
Anbau von halbblattlosen Körnererbsen und Gerste als Mischkultur. Die Gerste dient als Unterfrucht und erhöht den Erbsenertrag deutlich. Nach mehrjährigen Versuchen in der Schweiz hat sich mit der Mischkultur aus Körnererbsen und Gerste die ertragsstabilste Kombination für die Proteinproduktion herausgestellt.
Beschreibung
Gerste verhindert das Lagern der Erbsen, verringert so die Verluste beim Dreschen und steigert die Qualität des Ernteguts. Die Getreidefrucht verbessert zudem die Bodenbedeckung und unterdrückt Unkraut. Der gleichzeitige Anbau von zwei Kulturen verringert das Risiko von Ertragseinbußen.
• Das Saatbett sollte nach der Bodenbearbeitung oder reduzierten Bodenbearbeitung nicht zu feinkörnig sein (Vorteil: bessere Durchströmung tieferer Bodenschichten bei Trockenheit). Eine weitere Möglichkeit ist die Mulchsaat, auf schweren Böden kann ein Pflug mit Tiefenlockerer erforderlich sein. Evtl. Ausbringung von Gründüngung oder Kompost.
• Bei Sämaschinen mit nur einem Tank die Saaten im Verhältnis 80 % Erbsen und 40 % Gerste (bezogen auf die Standardaussaatmengen beider Kulturen) vor dem Befüllen der Sämaschine gut mischen. Bis zur Aussaat immer wieder die Homogenität der Mischung prüfen, bei Sämaschinen mit zwei oder mehr Tanks die Saaten der Mischungspartner getrennt ausbringen.
• Aussaat mit konventioneller Sämaschine, nicht zu früh, damit die Erbsenpflanzen im Winter klein genug bleiben, mit 12 cm Reihenabstand und 3 bis 4 cm Ablagetiefe in gleiche oder getrennte Reihen (je nach Aussaattechnik).
• Unkrautbekämpfung ist meist nicht nötig. Bei hohem Unkrautdruck einmal striegeln oder hacken.
• Keine Stickstoffdüngung der Kultur. Bewässerung wäre nur in extrem trockenen Jahren nötig.
• Ernte: Erntesiebe auf Erbsen einstellen. Dreschkorb und Schälleisten weit genug öffnen. Trommelrotation niedrig. Luftstrom geringer halten als bei reiner Erbsenernte, regelmäßig auf Kornverluste kontrollieren. Vario-Tisch hinten platzieren. Auf aggressiven Schnittwinkel einstellen.
• Um Leguminosenermüdung im Boden zu vermeiden, Mischkultur nur alle 7 Jahre anbauen. Keine Lupinen, Wicken, Luzerne oder Rotklee-Reinbestände dazwischen anbauen.
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