Soja ist eine der wichtigsten Proteinquellen in der Geflügelfütterung. Der hohe Rohproteingehalt allein reicht jedoch nicht aus, um den speziellen Bedarf von Geflügel an essentiellen Aminosäuren zu decken. Diese müssen durch weitere Komponenten ergänzt werden, um optimale Mengen und Verhältnisse zu erhalten.
Bei Geflügel ist die Fütterung von rohen Sojabohnen aufgrund verdauungshemmender Bestandteile (Trypsininhibitoren) nicht möglich und muss durch thermische Behandlung aufbereitet werden.
Sojabohnen haben einen sehr hohen Ölgehalt. Vollfette Bohnen können daher mit maximal 10 - 12 % in der Ration verwendet werden. In diesem Fall müssen die methioninreichen Komponenten wie Maiskleber ebenfalls einen niedrigen Rohfettanteil aufweisen. Ein hoher Rohfettanteil in der Ration kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
Lösung
Das Toasten bzw. Rösten der Rohbohne verbessert die Verdaulichkeit und Verwertbarkeit des Proteins und verlängert die Haltbarkeit der gerösteten Bohnen auf ca. 6-12 Monate. Unter Toasten bzw. Rösten versteht man die Deaktivierung der antinutritiven Faktoren (ANF) der Sojabohne durch Erhitzung.
Es gibt verschiedene Toast- bzw. Röstverfahren mit unterschiedlicher Auswirkung auf die Qualität der Soja. Bei den mobilen Lösungen (Abbildungen 1 und 2) wird überwiegend das thermische Verfahren eingesetzt.
Um die Einsatzmenge von ca. 10 % auf ca. 20 % in der Ration zu erhöhen, muss die Sojabohne durch Pressen entölt werden, wodurch der Rohfettanteil von ca. 20 % auf ca. 10 % reduziert wird.
Da im ökologischen Landbau keine synthetischen Aminosäuren eingesetzt werden dürfen, muss die Ration mit Komponenten mit hohem Methioninanteil ergänzt werden. In 100% Bio-Rationen (siehe Tabelle 1) werden hierfür Reisprotein oder methioninreiche Ölkuchen wie Sesamkuchen und Sonnenblumenkuchen verwendet. Gerade bei Ölkuchen unterliegen die Inhaltsstoffe starken Schwankungen. Es empfiehlt sich, mehrere Komponenten zu verwenden. Dadurch wird der Einfluss einzelner Komponenten auf die Gesamtration reduziert. Alternativ kann ein Proteinzusatz verwendet werden, der bei Bedarf auch von den Futtermühlen individuell gemischt werden kann.
Beschreibung
Vorteile
• Soja lässt sich sehr gut in die Fruchtfolge integrieren und kann durch Beimpfung des Saatguts mit N-fixierenden Knöllchenbakterien (Bradyrhizobium japonicum) bis zu 80 % des N-Bedarfs decken.
• Hohe Wertschöpfung durch Veredelung im eigenen Betrieb. Soja enthält viel Energie und Eiweiß. Es ist für die Tiere sehr schmackhaft und gut verdaulich. Der hohe Gehalt an Linolsäure wirkt sich positiv auf die Eigröße von Legehennen aus.
• Abhängigkeit von Sojaimporten kann reduziert werden
• Das gepresste Öl kann zur weiteren Verwendung verkauft werden.
Praxisempfehlung
• Sojaröstung und -entölung sind mittlerweile gut etabliert und die Prozessschritte sind definiert (Temperatur und Dauer), allerdings muss die Verfügbarkeit mobiler Sojaröstanlagen sichergestellt werden.
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