Mykorrhiza-Produkte, die von vielen Unternehmen als Biodünger und Pflanzenstärkungsmittel angeboten werden, sind ziemlich teuer und unterliegen häufig keiner Qualitätskontrolle.
Lösung
Dieses Praxis-Abstract bietet eine leicht verständliche Anleitung, die den Prozess der Herstellung hausgemachter Mykorrhiza-Inokulantien und deren Anwendung als Biodünger in Baumschulen und beim Umpflanzen von Nutzpflanzen ins Feld beschreibt.
Beschreibung
Ergebnis
Die Anwendung von Mykorrhizapilzen ist eine einfache Methode, um das Wachstum sowie die Toleranz gegenüber biotischen und abiotischen Belastungen einer Vielzahl von Kulturpflanzen zu verbessern. Darüber hinaus können sie dazu beitragen, die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffauswaschungen vorzubeugen.
Praktische Empfehlungen
- Vermehrungseinheit: Je nach der erforderlichen Menge an Mykorrhiza-Inokula können verschiedene Arten von Vermehrungseinheit hergestellt werden: Container-, Topf- oder Betoneinheiten. Containereinheiten bestehen aus einem Kunststoffbecher mit Löchern am Boden (um Wasser durchzulassen) (Abbildung 1a), Betoneinheiten bestehen aus einem Tank, der z. B. aus Zement oder PVC-Rohren besteht (Abbildung 1b) und Topfeinheiten aus zwei Töpfen mit einem Gartenvlies dazwischen (um ein Auslaufen des Inokulats zu verhindern) (Abbildung 1c). Becher- und Topfeinheiten sollten auf einer harten Oberfläche (z. B. Stein, Holz oder einer Untertasse) aufgestellt werden, um ein Durchwachsen der Wurzeln zu verhindern. Einheiten sollten an einem wind- und regengeschützten Ort aufgestellt werden.
- Vermehrungssubstrat: Das Vermehrungssubstrat besteht aus 1 Teil Sand gemischt mit 9 Teilen Co-Substrat wie Perlite oder Vermiculit. Leichtes Co-Substrat wird empfohlen, um die Handhabung und den Transport zu erleichtern. Zur Düngung wird Harnstoff (100 mg Stickstoff pro kg Substrat) und/oder reifer, pathogenfreier Kompost (1 % des Substrats) in das Substrat gemischt.
- Wirtspflanzen: Eine Mischung aus mindestens zwei Pflanzenarten wird empfohlen, wie Sorghum-Gerste, Sorghum-Lein, Mais-Gerste oder Lauch-Lein. Die Samen können vor der Aussaat mehrere Stunden in Wasser eingeweicht werden.
- Starter-Inokula: Wird in einer Menge von 2 % des Vermehrungssubstrats hinzugefügt. Es sollte von einem zuverlässigen Unternehmen erworben werden.
- Aufbau und Ernte: Die Einheiten werden mit vorgemischtem Substrat gefüllt und bewässert (Abbildung 2a). Starter-Inokula werden als Schicht 5-8 cm unter der Substratoberfläche hinzugefügt (Abbildung 2b) und mit einer weiteren Schicht Substrat bedeckt (Abbildung 2c). Wirtspflanzensamen (Menge abhängig von der Wirtspflanzenart) werden auf der Oberfläche verteilt (Abbildung 2d), mit einer Schicht Substrat bedeckt (Abbildung 2e) und bewässert. Neunzig Tage nach der Aussaat wird die Bewässerung gestoppt, um das Substrat vollständig zu trocknen. Triebe werden entfernt und Wurzeln werden in der Vermehrungseinheit mit einer Schere in kleine Stücke von 1-1,5 cm geschnitten und mit dem Substrat vermischt. Dann ist das Mykorrhiza-Inokulat fertig. Zur Qualitätskontrolle können vor dem Trocknen des Substrats Wurzelproben entnommen werden, um die Mykorrhiza-Kolonisation (%RLC) zu messen, und Teilproben der getrockneten Inokulanten, um Sporenhäufigkeit und -reinheit zu beurteilen (siehe Praxiszusammenfassung „Mykorrhiza-Beurteilungen“). - Anwendung: Mykorrhiza-Inokula können für Anwendungen im Baumschulstadium verwendet werden, indem 100 ml Inokula zum Wurzelsystem hinzugefügt werden, und während der Feldverpflanzung, indem 200 ml Inokula in das Pflanzloch unterhalb des Wurzelsystems verteilt werden.
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