Der Apfelwickler ist einer der größten Schädlinge im Apfelobstanbau. Allerdings entwickeln die Schädlinge zunehmend Resistenzen gegen die häufig verwendeten Carpovirus-Isolate, sodass nur noch wenige wirksame Stämme bekannt sind.
Lösung
Der Einsatz von Carpovirus-Wirkstoffen darf nur Teil einer umfassenderen Strategie gegen den Schädling sein und sollte bei geringem Befallsdruck mit Vorsicht erfolgen.
Beschreibung
Um eine Massenvermehrung des Apfelwicklers in Bio-Obstgärten zu vermeiden (und die Populationsstärke nachhaltig unter der wirtschaftlichen Schadensschwelle zu halten), muss die Regulierung durch eine kombinierte Strategie aus Überwachung, Pheromonverwirrung, Nematoden, Pflanzenhygiene und dem Einsatz von Granuloviren erfolgen.
Praktische Empfehlungen
Carpovirusine ist ein biologischer Wirkstoff auf Basis eines bestimmten insektenpathogenen Virus, dem Cydia pomonella Granulovirus (CpGV).
• Bestimmen Sie mithilfe von Pheromone-Delta-Fallen, wann der Flug von C. pomonella beginnt. Ein digitales Prognosemodell (z. B. Fruitweb) kann ebenfalls (zusätzlich) dabei helfen, den Flugbeginn zu überwachen. Flugaktivität bedeutet fortlaufende Eiablage und kurz darauf folgendes Schlüpfen der schädlichen Larven (normalerweise ab Ende Mai).
• Beginnen Sie auf Grundlage dieser Screening-Ergebnisse mit der Behandlung mit CpGV-Wirkstoffen ab dem Schlüpfen mit ausreichender, regelmäßiger Anwendung. Bei mittlerem bis hohem Befallsdruck: Mindestens 100ml CpGV pro Hektar einsetzen, um Resistenzbildung zu vermeiden (Antibiotika-Prinzip – bei zu geringer Dosierung besteht Resistenzgefahr).
• Dosierung/Aufwandmenge kann an Befallsdruck, Schlupfprognose, Witterungsverhältnisse und Baumhöhe angepasst werden, insbesondere für die 2. und 3. Generation (die Anzahl der möglichen Generationen variiert in Europa je nach klimatischen Bedingungen. Es gibt zwischen 1 & 3 Generationen pro Jahr).
Welches CpGV-Mittel soll eingesetzt werden?
• Madex Max /Carpovirusine Evo2: Für Betriebe, in denen noch kein Wirkungsverlust festgestellt wurde
• Madex Top: Bei Wirkungsverlust von MadexMax oder starkem Befall
• ABC V14: Bei nachgewiesener Resistenz gegen die oben genannten Wirkstoffe (Notfallzulassung in Deutschland, nur nach positivem Resistenztest durch das JKI-Institut und behördlicher Zulassung erhältlich)
• MadexTop nicht in großflächigen Spritzreihen oder mit konstant niedriger Aufwandmenge anwenden (Gefahr der Resistenzbildung)
• Bei starkem Fruchtbefall (>1%) manuelles Auspulen befallener Früchte sowie Nematodenanwendung im Herbst in Erwägung ziehen (siehe Praxis-Abstract „Nützliche Nematoden gegen Apfelwickler im ökologischen Apfelanbau“)
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