Europäischer Traubenkrebs führt zum Verlust von Fruchtzweigen und kann Fruchtfäule verursachen. Die Krankheit ist vor allem in Nordwesteuropa mit mildem und feuchtem Klima (z. B. in den Niederlanden, Belgien, Norddeutschland und den skandinavischen Ländern) ein Problem.
Lösung
Kalkwasser (Kalkmilch, Kalkmilch = Calciumhydroxid, Ca(OH)2) ist in Europa eine basische Substanz. Durch die Kombination direkter Bekämpfung mit vorbeugenden Maßnahmen, Hygiene und Entscheidungsunterstützungssystemen kann der Befall erheblich reduziert werden.
Beschreibung
Weniger infizierte Baumteile erfordern weniger manuelle Arbeit zum Entfernen von Krebs, einen gesünderen Baum und einen besseren Ertrag mit höherer Qualität.
Praktische Empfehlungen
Direkte Maßnahmen
• Kalkwasser ist in Europa ein Grundstoff. Es ist eine feine Suspension von Kalk in Wasser. Die durchschnittliche Partikelgröße beträgt 3 µm (Akdolit).
• In der Registrierung werden zwei Produkte als Grundstoffe beschrieben. Das Produkt Neccal (Akdolit) enthält 24 % Wirkstoff (A.I.). Das Produkt Ulmer Kalkmilch enthält 33 % Wirkstoff (36 % Münsterkalk mit A.I. 92 %) und wird in der gleichen Menge wie das Kalkwasser Akdolit verwendet.
• Anwendungszeit für Sprüh- und Sprinkleranwendung ist der Blattfall ab Ende Oktober bis Ende Dezember. Für die Pinselanwendung ist die Anwendungszeit während der Winterperiode bis März.
• Infektionen treten im Herbst während längerer nasser Perioden auf und sind häufig auf Wunden wie Blattnarben.
• Kalkwasser sollte vorbeugend verwendet werden, kurz vor einer Infektionsperiode im Herbst. Sein hoher pH-Wert (11-13) verhindert das Auskeimen der Sporen des europäischen Krebses. Am Baum bildet sich kurz nach der Anwendung mit dem CO2 aus der Luft Calciumcarbonat (pH 6-7).
• Mit drei Behandlungen kann die Anzahl der neu gebildeten Krebse im Juni um 50-75 % reduziert werden. Die Wirksamkeit kann sogar 90 % erreichen, wenn bis zu sieben Spritzungen angewendet werden. Je häufiger, desto besser – abhängig vom Wetter.
• Auch bei der Verwendung von Kalkwasser bleiben vorbeugende Maßnahmen erforderlich, wie z. B. Handarbeit zum Herausschneiden von Krebsflecken.
Spritzbehandlung
• Dosierung 63-104 l/ha (maximal 728 l/ha) (24 %) und 45-76 l/ha (maximal 532 l/ha) (33 %), 2-7 Mal.
• Vorfilter entfernen; die Düsenfilter müssen nicht entfernt werden. Pumpe und Rührwerk einschalten und laufen lassen. Alles auf einmal sprühen. Nicht mehr Kalkwasser als 10 % der Wassermenge verwenden. Bei 1000 l/ha Wasser dürfen also maximal 100 l Kalkwasser zugegeben werden.
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